Seit April 2004 an Bord: Das RD4
Das RD4 ist eine komplette Neuentwicklung: Peugeot hat im April 2005 den VAN-Bus aus dem Auto verbannt und eine Reihe von Komponenten, darunter das Radio und das Display, auf den CAN-Bus umgestellt. Schon allein deswegen war ein neues Radio fällig. Das neue Radio wirkt schicker, ist aber genauso aufgeräumt. Es gibt endlich einen leicht zu erreichenden Drehregler für die Lautstärke.
Auch hier gilt wie schon für das RD3: RD4 ist nicht gleich RD4 — es gibt von diesem Radio wiederum drei Varianten, die sich äußerlich nicht unterscheiden lassen (hergestellt werden sie wohl alle von Blaupunkt). Welche man "erwischt" hat, erkennt man an einem Aufkleber auf dem (nicht sichtbaren) Radiogehäuse. Variante RD4-N1 hat nur einen Tunereingang, Variante RD4-N2 und RD4-N3 können CD-Text anzeigen und haben zwei Antenneneingänge. Über deren Nutzen ist noch nichts bekannt, hoffentlich ermöglichen diese Ausführungen den Betrieb mit zwei Antennen (diversity) zur Verbesserung des Empfangs bei kompliziertem Empfang (jeder kennt das Zirpen und plötzliche Faden in schlechter Empfangslage). Variante RD4-N3 erfüllt einen besonderen Wunsch: es spielt MP3-CDs. Welche der Varianten nun in welchen Fahrzeugen verbaut sind, konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden... Zumindest das mit dem JBL-Boxensystem verbaute RD4 scheint MP3-tauglich zu sein. Alle neuen Radios haben zudem zwei konfigurierbare Aux-In-Eingänge, von denen einer für die automatische Einspielung des Audiosignals einer Freisprechanlage reserviert ist.
Noch eine weitere Besonderheit hat das RD4: es besitzt eine besondere Menü-Taste und ermöglicht bislang nur dem Diagnosegerät in der Werkstatt vorbehaltene Einstellungen von Einparkhilfe, Licht- und Regensensor und natürlich auch einigen zusätzlichen Radiofunktionen. Ohne dieses Radio muss man sich eben doch in die Werkstatt bemühen.
Zusammen mit dem RD4 gibt es auch ein generalrenoviertes Borddisplay mit höherer Detaillierung, "Graustufen" (es ist nach wie vor orange), und wahlweiser invertierter Darstellung, die auch komplett anschaltbar ist.
Besitzer von "Alt"-307ern sollten aber nicht eine Sekunde den Gedanken an eine Upgradebarkeit verschwenden: schon wegen der geänderten Bustechnologie sind beide Systeme prinzipiell nicht gegeneinander austauschbar. Dann muss man schon ein neues Auto kaufen ...
Fazit für Anschaffungswillige
Mit den Werksradios bekommt man halbwegs solide und einfach zu bedienende Geräte, welche sich zumindest im Falle von RB3 und RD3 mit ihren großen übersichtlichen Tasten von dem Spielzeugdesign der gesamten aktuellen 200-Euro-Klasse wohltuend abheben. Damit sind die Vorzüge aber auch schon fast genannt.
Wer eine einfach zu bedienende gute durchschnittliche Anlage mit perfekter Designintegration wünscht, der fährt mit den ab Werk angebotenen Kombis recht ordentlich. Als mangelhaft sind in jedem Falle die hinteren Lautsprecher zu betrachten. Wer es individueller möchte, sollte den Wagen nur mit der (serienmäßigen) Radiovorbereitung ordern. Die dort vorhanden vorderen Lautsprecher muß man für echten Hörgenuss sowieso austauschen. Das Radio sitzt an einem leicht zugänglichen und übersichtlichen Bedienplatz — der Lenkradsatellit ist wirklich entbehrlich. Auch bei Erweiterungswünschen von Video-Anlage bis MP3-Wechsler ist ein Werksgerät eher hinderlich. Peugeot lässt sich das Werksradio — wie viele andere Autohersteller — angesichts der gebotenen Leitung ziemlich teuer bezahlen.
Mit dem RD4 pflegt Peugeot aber eine besondere Kundenbindung: das bessere Display und die Möglichkeit zur Einstellung einiger Fahrzeugfunktionen gehen verloren, wenn man das Auto dennoch ohne Werksradio bestellt. MP3 und ein Aux-In sind zudem mit etwas Glück aber bereits an Bord und mindern den Austauschdruck erheblich.
500 (RB3) bzw. 600 (RD3) Euro kosteten die Anlage anfänglich ab Werk, für den Wechsler waren ab Werk nochmals 390 Euro zu berappen (Stand März 2003). Aber: Mit etwas Fantasie lässt sich eine gleichwertige Anlage auf dem freien Markt für 200 bis 300 Euro (ohne Wechsler) zusammenkaufen. Für 400 Euro dürfte man schon Komponenten bekommen, die die verbauten Teile qualitativ in den Schatten stellen. Bei 600 Euro sollten dann schon ein knackiges Radio und wirklich gute Lautsprecher drin sein.
Mit 2.280 Euro ist das RT3-Paket auch nicht gerade als Schnäppchen zu sehen, kann aber nach Kundenberichten mit guten Leistungen und Funktionsintegration gegenüber vergleichbaren System punkten. Aber auch hier gilt: Vergleichbares gibt es extern für weit weniger Geld.
fonte : http://www.langzeittest.de/peugeot-307- ... otipps.php
